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Adventure Title
Reworkt Starting Log and Rest Changes for 2024 Rules
Session
Date Played
2025-11-09 02:43:00 UTC
Levels Gained
GP +/-
0.5
Downtime +/-
Location Played
Roll20
DM Name
DM DCI Number
Notes
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ # **Rashaa "Forgotten One"** ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Size: 175 (medium) Weigth: 30 Eyes: A yellow-gold hue, clear and constant, yet shockingly empty. The eye area above is heavily made up: deep black and blood red tones form a pattern. Hair: smooth and inky black to just above the shoulders, shiny like polished obsidian Skin: Her skin has a warm, deep tan tone, yet is permeated by an eerie, white-grey shimmer. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Costomizing your Origin: Race: Aasimar Celestial Resistance, Darkvision, Healing Hands, Light Bearer, Celestial Revelation Aasimar Celestial Feat: Golden eyes with a slightly greyish skarla that can transform into black poles of ink-like blackness and hair like obsidian. Unleashed by Aasimar's powers, her eyes transform into something uncanny: an inky blackness spreads across her iris and sclera. Aasimar Guide: Mykiel, Stern and judgmental Ability Score Point ´Buy: St 8, Dex 15 (+1), Con 14, Int 8, Wis 10, Cha 15 (+2+1+2) ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Choose a Class: Warlock Saving Throw Proficiencies: Wisdom and Charisma Weapon Proficiencies: Simple Weapons Armor Proficiencies: Light Armor Skill Proficiencies: Deception, Religion Level 1: Eldritch Invocations, Pact Magic, Level 2 bis 10: Level 2: Magical Cunning, Eldritch Invocations Level 3: Warlock Subclass - Choose a Otherworldly Patron: Genie Expanded Spell List, Genie’s Vessel, Level 4: Feat: War Caster +1 Char Level 5: Eldritch Invocations Level 6: Elemental Gift Level 7: Eldritch Invocations Level 8: ASI - Char+2 Level 9: Contact Patron, Eldritch Invocations Level 10: Sanctuary Vessel ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Choose a Background: Forgotten One (Hountet One inspiriert) Skill Proficiencies: Arcana, History Language Proficiencies: Common, Celestial, Abyssal Tool Proficiencies: Calligrapher's Supplies Source: Ability +2, one +1 Chose: Con +1, Cha +2 Free Feat: Skilled Skill Proficiencies: Acrobatics, Investigation, Intimitation ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Class Starting Equipment Choose A or B: (A) Leather Armor, Sickle, 2 Daggers, Arcane Focus (orb), Book (occult lore), Scholar’s Pack, and 15 GP Equipment from Background: Forgotten One (Haunted One inspirirt) Monster hunter's pack (containing a chest, a crowbar, a hammer, three wooden stakes, a holy symbol, a flask of holy water, a set of manacles, a steel mirror, a flask of oil, a tinderbox, and 3 torches), a set of common clothes, one trinket of special significance (choose one or roll on the Horror Trinkets table), and 1 sp Trinket: A little black book that records your dreams, and yours alone, when you sleep ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Verkauft: 1x Sickle +0,50gp ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- # **Biography** ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- -Die Gebundene Prinzessin - Ein Vermächtnis aus Netheril „In Netheril war Wissen Macht, doch das Weave gehorcht nicht der Kälte – nur dem Herzen.“ — Fragment aus den Chroniken der Gebundenen, Candlekeep I. Jahre unter schwebenden Türmen Anauria schwebte wie ein funkelnder Gedanke über den Sanden der Anauroch. Tagsüber rangierten die Arkankähne zwischen den Kristalltürmen, nachts brummte die Stadt leise im Takt des Weave. In einer lichtdurchfluteten Loggia, wo der Boden aus eingelassenen Runen wie Eis glitzerte, saß Rashaa Nakarat Val’Thaar vor einer offenen Schriftrolle und tat, was sie seit Kindertagen tat: Sie versuchte, die Magie zu fühlen. Es gelang nicht. Wieder nicht. „Das Gewebe ist kein Apparat“, hatte ihre Mutter, Mystryls Priesterin, sie getröstet. „Man gehorcht ihm nicht – man hört zu.“ Rashaa hatte gelernt zuzuhören, zu studieren, zu verhalten – aber die Magie blieb still, wie ein See aus Glas. Ihre Augen – gelbgold, ruhig, zu ruhig – spiegelten die Linien. Ihr Haar lag glatt und tintenschwarz an den Schultern, glänzend wie polierter Obsidian. Schönheit, Disziplin, Herkunft: all das besaß sie. Doch in Netheril war das nur Kulisse. Der Wert eines Lebens wurde am Leuchten des Weave gemessen. Als sie sechzehn wurde, versprach ihr Vater – Arkanarch Thal’Vaar – sie dem König von Thultanthar. Ein makelloser Zug auf dem Brett. Und dennoch: Etwas wuchs durch die Jahre, unbemerkt von jenen, die nur nach Macht rochen. Zwei Schatten gingen mit ihr – Paladine der Mystryl, Brüder, Waisen, in der Eilethir-Schule großgeworden. Kael Dranir, der Ältere: still, beherrscht, von sanfter Strenge. Saren, der Jüngere: ein Schritt zu schnell, ein Lachen zu laut, ein Herz zu offen. In den ersten Jahren war es Pflicht. In den späteren Jahren wurde Pflicht zu Nähe. Und lange bevor jemand es aussprach, liebten sie sie – beide. Jeder auf seine Art. Rashaa, die aus Büchern gelernt hatte, was Gefühle bedeuteten, begann allmählich zu verstehen, was sie sind. Nicht über Vorlesungen, sondern über Blicke; nicht über Formeln, sondern über Hände, die im Training zufällig aufeinandergerieten und zu lange ruhten. Ein Jahr vor der Verlobungsverkündung war ihre Zuneigung noch heimlich; danach, als die Politik ihr Schicksal an Ketten legte, wurde sie offen – zumindest gegenüber ihnen dreien. Vor der Welt blieb alles, wie es in Netheril sein musste: makellos, gemessen, politisch. Kael deckte sie oft. Unauffällige Ablenkungen. Umwege im Patrouillenplan. Gespräche an falschen Türen, damit die richtigen geschlossen blieben. Er tat es ohne Blick, ohne Klage. Und jedes Mal, wenn sie und Saren einander näher waren, stand Kael draußen im Gang, die Stirn an kalten Kristall gelehnt, und ließ die Stadt durch seine Rüstung atmen. Aber Ordnung ist teuer. Und Herzen haben Kanten. II. Funken, die Flammen wurden Der Abend, an dem Rashaa zum ersten Mal Magie spürte, begann banal. Saren brachte zwei Kelche – Wein aus Ythryn, süß wie letzte Sommer. Sie saßen auf dem Balkon der oberen Galerie, wo der Himmel sich über die Stadt beugte, durchsichtig und voller Ströme. Saren redete – er redete immer, wenn er nervös war. Rashaa hörte, wie man einer Melodie zuhört, deren Text man noch nicht kann. Seine Hand berührte ihre. Ein Nichts. Ein irgendetwas. Ein Knistern. Ein feines Licht flackerte zwischen ihren Fingerknöcheln auf. Die Luft vibrierte leicht, als hätte jemand mitten im Satz das Orchester angehoben. Rashaa zog die Hand nicht fort. Sie sah zu, wie Staubpartikel im Mondwind leuchteten. Saren starrte sie an, als hätte er die Sonne verschluckt. „Das war…“, begann er. „Magie“, flüsterte sie – und zum ersten Mal klang in ihrer Stimme Verwunderung, nicht bloße Feststellung. Seit diesem Abend folgte die Magie ihrer Stimmung wie Ebbe und Flut. Wenn Saren sie zum Lachen brachte, tanzten kleine Lichter aus dem Ärmel der Welt. Wenn sie sich sorgte, spannte sich der Boden wie Atem unter Rädern. Und wenn Kael sie in der Übungshalle korrigierte – die Hüfte, die Linie, das Gewicht –, floss Wärme die Wirbelsäule hinauf und glomm im Zungenbein, ein goldenes, stilles Feuer. „Eure Aura verändert sich“, bemerkte Kael eines Tages, während er ihre Haltung korrigierte. „Nicht wie Lernfortschritt. Wie… Erwachen.“ „Ist das gefährlich?“, fragte sie. „Nur wenn es euch genommen wird“, sagte er. Und ließ ihre Hüfte los, als wäre sie eine Reliquie. In den stillen Stundennischen der Palastbibliothek, hinter Vorhängen aus Staub und Zeiten, küsste Saren sie zum ersten Mal. Es ging nicht um Geheimnisse; es ging darum, überhaupt etwas zu besitzen, das ihnen gehörte. Was zwischen ihnen entzündete, war nicht höfischer Flirt. Es war ein Sturz in warmes Wasser. Rashaa, die ihre Gefühle stets wie Vokabeln buchstabiert hatte, entdeckte Grammatik. Ihr Körper merkte sich, was ihr Verstand nicht fassen konnte. Später, Monate später, als die heimliche Nähe schon kein Geheimnis mehr war, stand Kael an einem Regalmund, die Stirn in Schatten. „Ich halte Wache“, hatte er gesagt. „Nicht vor Feinden. Vor Zeugen.“ Rashaa trat eines Nachts zu ihm. „Bleib“, bat sie – und meinte: Sei nicht nur mein Schutz, sei mein Ort. Ihr Mund fand seine Ruhe. Es war ein Kuss wie ein Gelübde, still gesprochen. In Kaels stoischer Brust war ein Meer; er war der Mann, der sie niemals unter Pflichten binden würde, und genau deshalb war sein Begehren gefährlich: Es machte sie frei. Kael deckte sie weiter. Noch ein Umweg, noch eine Ausrede. Aber auch Kael hat Grenzen. Die Nacht, in der er alleine durch die kalten Gänge ging und an einer Tür stehen blieb, hinter der Rashaa und Saren atmeten, war die Nacht, in der etwas in ihm riss. Er liebte sie zu ehrlich, um weiter zu schweigen. Er liebte seinen Bruder zu sehr, um ihn zu verraten. Und doch: Er wollte sie. Zwischen den Brüdern, die einst Schulter an Schulter für Mystryls Altäre standen, wuchs ein Riss von zwei Haaresbreiten – unsichtbar für alle, die nicht genau hinsehen wollten. Rashaa sah es. Rashaa fühlte es. Und liebte beide nicht weniger, sondern mehr. III. Die Verkündigung Die Verlobung wurde in einer Halle aus klingendem Licht verkündet. Alles war korrekt: die Segnung, die Sigillen, der Wein. Thal’Vaar strahlte jenes kühle Lächeln, das dem Hof zeigte: Seht, ich verfüge. Rashaa stand neben ihm, die Hände gefaltet, die Augen gelbgold, makellos – und tief in ihnen ein Zittern, das nur jene bemerkten, die sie wirklich kannten. Saren war nicht in der Halle. Er stand auf dem Dach der Galerie, den Blick in die Wüste gerammt. Als später die Nacht alles weich zeichnete, ging er. Niemand hielt ihn auf. Kael wusste, wohin er ging, und ließ ihn ziehen – in der stummen Hoffnung, dass Müdigkeit vernünftiger sei als Leidenschaft. Sie war es nicht. IV. Herausforderung Einige Wochen trugen die drei das wie Erwachsene. Sie sprachen offen miteinander – was im Hof einer Gotteslästerung gleichkam. Rashaa weinte nicht; sie tat etwas Schwereres: Sie sagte die Wahrheit. „Ich liebe euch beide“, sprach sie in einer Kapelle unter dem Weavefenster. „Ich kann nicht wählen, weil mein Herz kein Messer ist. Ich will euch beide, wenn ihr mich wollt. Und wenn ihr es nicht könnt, bleibe ich dennoch – bei euch beiden.“ Kael hörte zu, die Hände im Rücken verschränkt, die Stirn entspannt, der Mund ernst. „Euer Glück steht vor allem“, sagte er schlicht. „Vor Pflichten, vor Schwüren, vor mir.“ Saren stand daneben, die Hände zu Fäusten, das Kinn zu tief. Er nickte. Er wollte zustimmen. Er wollte der Mann sein, der groß genug ist, zwei Sonnen zu tragen. Aber Eifersucht ist eine Gravitation. Das Murmeln der Höflinge, die subtile Grausamkeit der Nethereser, die Verlobung – alles drückte. Saren fragte nach Zeichen, die Kael nicht gab; Kael schwieg, wo Saren forderte; und Rashaa balancierte zwischen zwei Herzen, die nicht gegeneinander sollten, aber es zunehmend waren. Der Streit brach in einem leergeräumten Übungshof auf. Zwei Worte reichten: „Du wusstest!“ – „Ich schwieg!“ – „Feigling!“ – „Bruder!“ Das Schwert, das Saren zog, war nicht gegen Kaels Brust gerichtet, sondern gegen dessen Schweigen. Aber Stahl spricht in einer Sprache, die Missverständnisse liebkost. „Nein“, sagte Kael. „Nicht so.“ „Doch“, sagte Saren. „Genau so.“ Er forderte ihn zum Duell. V. Das Duell Die Arena lag still, ein Kreis aus hartem Glas und alten Rissen. Der Wind trug Sandfäden hinein. Kael kam ohne Rüstung, ohne Zier; Saren mit bloßen Unterarmen, die Sehnen wie Kabel. „Das ist Wahnsinn“, flüsterte Rashaa, als ihr das Gerücht erreichte. Sie rannte, der Schleier ihrer Robe wie eine Fahne. Als sie die Tür öffnete, hob Kael gerade den Blick – und das war der Moment, den Saren brauchte. Er stach. Kein Übungshieb. Ein tödlicher Stoß. Rashaa war schneller als Kaels Schild. Sie warf sich dazwischen, aus purem Reflex, aus Liebe, aus jener Art von Mut, die keinen Titel sucht. Klinge begegnete Fleisch. Die Zeit erstarrte in einem klirrenden Moment. Saren erstarrte mit. Das Schwert in seiner Hand vibrierte von einer Wahrheit, die er nie wollte: Ich habe sie getroffen. Kaels Arme fingen Rashaa ab. Das Blut – warm, reich, erschreckend lebendig – sickerte zwischen seine Finger. „Rashaa“, sagte er, und es klang, als hätte jemand zum ersten Mal seinen wahren Namen gesprochen. Seine Heilung brach über der Wunde wie Wasser über Glas. Kein Effekt. Keine Antwort. Als hätte etwas die Magie in diesem einen Kreis aufgehoben. Saren fiel auf die Knie. „Nein. Nein. Nein.“ Er suchte Worte, fand nur Bruchstücke. „Es war— ich wollte— Kael, ich—“ Rashaa hob eine Hand, berührte Kaels Wange. Die andere Hand tastete nach Sarens Fingern, fand sie, presste sie. Ihre Augen – gold, jetzt matt – fanden die beiden. „Ich weiß, es klingt seltsam“, hauchte sie, „aber ich liebe euch beide. Ich will mich nicht zwischen euch entscheiden. Ich weiß, dass ich Gefühle früher nicht verstanden habe, aber die Zeit mit euch hat mich gelehrt, zu fühlen. Und ich will dem vertrauen.“ Ein weicher Atemzug, dann ein weiterer, mühsamer. „Bitte… kein Krieg in meinem Namen.“ Kael beugte sich vor, seine Stirn gegen ihre. Seine Tränen waren heiß, unerlaubt, zum ersten Mal sichtbar. „Verzeih“, flüsterte er. „Ich hätte dich schützen müssen. Ich wollte Saren nur abhalten. Ich—“ Saren weinte nicht; er zerfiel. „Ich bin schuld. Ich bin schuld. Nimm alles, nur nicht—“ Er würgte. Die Heilung kam nicht an. Vielleicht war es das Weave. Vielleicht die Götter. Vielleicht die Geschichte, die entschieden hatte, dass manche Herzen nur in der Stille schlagen. Rashaa lächelte schwach. Ein letzter Blick – erst Saren, dann Kael. Ihre Finger wurden leichter. Das Gold in ihren Augen dimmte zu Bern, zu Harz, zu Asche. Ihre Hände fielen an ihren Seiten nieder. Die Stille war vollkommen. VI. Der Wunsch im Gefäß Saren stand auf, wie ein Schlafwandler, ging, ohne zu sehen, wohin. Etwas in ihm erinnerte sich an Geschichten der Eilethir: an den inneren Raum, den man nie betrat; an ein Gefäß, in dem ein Genie gefangen war, ein Wesen, das Wünsche verdrehte wie ein Schmied Metall – das man nicht rufen sollte. Er stahl den Schlüssel, stahl die Stille, stahl die letzte Chance. Im Kreis aus schwarzem Stein erhob sich der gebundene Dao, kein Edler, kein Wächter, sondern ein listiges, ausgehungertes Ding. „Endlich“, sagte der Genie, und sein Lächeln war ein Riss. Saren warf sich zu Boden. „Ich wünsche, dass Rashaa wiederlebt. Dass sie sich an nichts erinnert, was passiert ist. Und dass sie diese Hochzeit nicht machen muss.“ Die Worte waren wie Messer, falsch gewinkelt. Zu vage. Zu viel Raum für Absichten, die nicht seine waren. Der Genie achtete, wie alle seiner Art, sehr genau auf Wörter – und auf Lücken zwischen ihnen. „Gewährt“, sagte er. Und als die Welle der gebrochenen Ordnung den Tempel durchlief, wurde der Wunsch erfüllt – auf andere Weise. Rashaa atmete wieder – aber nicht als Frau, die man ins Leben zurückholte. Sondern als Gefäß in Stasis: zwischen Atem und Stein, zwischen Erinnerung und Leere, aufgehoben, unverletzt – und unberührt von der Zeit. Keine Hochzeit würde sie erreichen. Kein Morgen würde sie wecken. Und was geschehen war, löschte sich wie Kreide im Regen. Währenddessen hielt Kael noch immer ihren Körper in der Arena, bis die Magie ihn weicher machte, leichter – bis nur noch der Abdruck von ihr blieb. Dann trug er sie, aufgebahrt und still, in die Kapelle und legte sie auf den Altar. Saren kam zurück. Blutlos. Leere Augen. Er kniete. Er weinte. Er redete nicht mehr, nur wenn es um Rashaa ging – dann in flackernden, unfertigen Sätzen. Es war, als hätte der Wunsch nicht nur Rashaa verändert, sondern ihn in eine Zwischenform verwandelt: nicht lebendig, nicht tot, nur schuld. Kael suchte Antworten. VII. Blut und Staub Der gebundene Genie, der Sarens Wunsch verdreht hatte, lachte, als Kael die Kammer betrat. „Später Gast“, höhnte er. „Früher verliert man mehr.“ Kael sprach nicht. Er zog nicht einmal sofort die Klinge. „Kannst du es rückgängig machen?“ „Ich tue ungern Dinge rück.“ Der Genie schnalzte. „Aber ich kann noch mehr tun. Sieh dich um: Deine Welt ist aus Rissen gebaut. Gib mir… Wünsche.“ Kael trat näher. Nahe genug, um den kalten Splitter in sich selbst zu erkennen – jenen, der weiß, wann Worte nutzlos sind. Als der Genie die Bewegungen missdeutete und den Mund öffnete, um etwas Langes, Gemeines zu sagen, war Kaels Schwert bereits unterwegs. Der Kopf fiel. Der Körper des Genies zerbrach nicht; er zerfloss – zu Sand, zu Staub, zu Stille. „Du hast einen Fehler begangen“, sagte eine andere Stimme, ruhig wie Tremor. Aus dem Schatten löste sich Zha’ir al-Qadim – der Stille Wächter des Staubs, ein nobler Dao von Rang und Ruhe. Seine Haut glänzte wie geschliffener Basalt, seine Augen waren tief wie geölte Rubine. „Ich habe gespürt, dass dieser Übelwunschende wieder frei war. Du hast ihn beendet.“ Kael stand, blutverschmiert, erschöpft und leer. „Wenn ich mir etwas wünsche“, fragte er heiser, „erfüllst du ihn so, wie ich ihn meine? Oder drehst du ihn, bis er mir nicht mehr gehört?“ „Ja“, sagte Zha’ir. „Aber es kommt darauf an, ob ich ihn kann. Manche Wünsche widersprechen Ordnung.“ „Ich will nicht mehr verdrehen“, sagte Kael. „Ich will tragen.“ Zha’ir trat vor den Altar, über dem Rashaa ruhte – schön, ruhig, bereits anders. „Ich kann sie zurückbringen“, sprach er. „Doch das Netz ist zerrissen. Ihre Erinnerungen sind fort – nicht gelöscht, raubt. Es gibt Kräfte, die Lücken lieben.“ Ein kurzer, unergründlicher Blick, als würde er den Namen eines Gottes verschlucken. „Ich web’ ein neues Band. Aber ich löse keines. Der Preis ist Dienst.“ „Dann diene ich“, sagte Kael ohne Zögern. „Und dein Bruder?“ „Er wird nicht anders können“, sagte Kael – und sah Sarens zusammengefallenes Gesicht. „Gut.“ Zha’ir hob eine Hand, und der Tempel atmete tief. Staub hob sich, schwebte, legte sich wie goldene Binden um Rashaa. Ihr Atem wurde still – ein anderes Still. Kein Tod. Keine Rückkehr. Ein Dazwischen, das man Stasis nennt. In ihr Haar setzte Zha’ir zwei Schmuckstücke: ein Paar Ornamente, Zwillinge. Eines blieb Schmuck. Eines wurde Fessel – mit einem rubinroten Stein, der sanft im Takt einer Ordnung pulsierte, die älter war als Städte. „Sie wird meine Warlock“, sagte Zha’ir. „Ihr werdet meine Paladine. Nicht Ketten, sondern Richtung.“ „Du bindest uns?“, fragte Kael. „Ich verbinde euch“, korrigierte Zha’ir – und seine Stimme war nicht unfreundlich. „Ihr habt bereits gewählt. Ich nenne es nur laut.“ VIII. Staubjahrtausende Netheril fiel. Mystryl starb. Thultanthar stürzte. Die Namen, die Mauern, die Lieder – alles ging unter Sand. Nur wenige Dinge überdauern richtig: Ordnung, Liebe, und die Geschichten, die beide ruinieren können. Rashaa lag in ihrer Stille – nicht kalt, nicht warm, nur intakt. Zha’ir wachte aus der Tiefe, ein Gott ohne Altar, ein Richter ohne Urteil. Saren blieb, kniend; Kael blieb, stehend. Manchmal sang Saren ein Lied ohne Worte. Manchmal sprach Kael ein Gebet, das keine Adresse hatte. Die Jahre wurden strenger, dann weich, dann bedeutungslos. Aber Verbindungen gehen nicht kaputt, wenn Zeit sie zertritt. Sie werden feiner – und dadurch stärker. IX. Candlekeep Es war ein Mönch mit zu wenigen Nächten Schlaf, der den glatten Stein fand. Im Inneren glomm ein Schmuckstück wie ein Auge. Die Gelehrten nannten es Artefakt. Sie trugen es nach Candlekeep, schrieben Katalognummern und vorsichtige Vermutungen. Ahnung war im Raum, und niemand wagte, sie beim Namen zu nennen. Als sie das Ornament berührten, seufzte der Saal. Eine Gestalt hob sich aus Dünste und Geschichte, und Rashaa öffnete die Augen. Gold – ruhig, wie ein See am Morgen. „Wie kann ich dienen?“, fragte sie. Niemand hatte ihr befohlen, höflich zu sein. Es war einfach ihre Art geworden: das Genie in ihr, der Adel, die Ordnung. Sie erinnerte sich an nichts, weder an Kael noch an Saren, nicht an das Knistern auf der Loggia, nicht an Blut auf Glas. Aber wenn man sie ansah, ahnte man eine Tiefe, vor der selbst Gelehrte ehrfürchtig wurden. Die Mönche forschten. Sie schrieben, sie flüsterten, sie malten. Und Rashaa lächelte freundlich und las Romane, als würde sie ihre eigene Bedienungsanleitung studieren. Ihre Gefühle kamen nicht von selbst. Sie musste sie wieder erlernen – über Bücher, über Beobachtung, über das fragile Echo von etwas, das einst selbstverständlich gewesen war. Wenn sie Magie wirkte, veränderten sich ihre Augen. Gold verschwand, Tinte verschluckte Iris und Sklera, bis nur noch bodenlose Schwärze blieb – nicht böse, sondern endgültig. Manche traten dann unwillkürlich einen Schritt zurück. Ordnung fühlt sich nicht immer freundlich an. Manchmal beschwor sie – keinen Dämon, keinen Engel, sondern Schutz. Dann fiel Saren auf ein Knie, küsste ihre Hand und flüsterte auf Alt-Netheres: „Für dich war ich Staub – und kehre doch immer zu dir zurück.“ Rashaa hörte die Musik, verstand nicht die Worte – und doch zog etwas in ihrer Brust. Manchmal kam Kael. Er sprach selten. Er stand hinter ihr, wie Schatten, die nicht bedrohlich sind. Wo Saren brannte, kühlte Kael. Wo Saren bat, versprach Kael. Und sie – die zwischen ihnen stand, wie früher, und doch nicht – spürte, dass Liebe kein Messer sein muss. Man kann sie halten wie zwei Kannen – wenn man lernt, die Arme zu benutzen. Zha’ir erschien selten. Wenn, dann war seine Gegenwart die Ruhe eines Gebirges. Er erinnerte sie nicht; er wies sie. „Diene der Ordnung“, sagte er, „aber verwechsle Ordnung nicht mit Gehorsam. Du bist kein Schloss – du bist ein Schreiber.“ „Von was?“, fragte sie einmal. „Vom Ende“, sagte er. „Und vom, was davor lohnt.“ X. Das, was bleibt In manchen Nächten sitzt Rashaa wieder auf einer Loggia. Kein Palast über einer Wüste, sondern eine kleine Brüstung in Candlekeep über dem Meer. Der Wind riecht. Bücher sprechen. Die Welt ist kleiner und zugleich weiter als früher. Sie schließt die Augen und versucht, nicht zu denken, sondern zu fühlen. Manchmal gelingt es. Manchmal flackert Licht über ihre Hände, ohne Formel, ohne Grund. Dann lächelt sie – nicht höflich, sondern warm. „Ich erinnere mich an Wärme“, sagt sie einmal laut in die Dunkelheit. „Wir sind hier“, antwortet etwas. Vielleicht ist es nur Wind. Vielleicht auch zwei Stimmen – eine ruhig, eine bebend – im Chor. Wenn sie schläft, träumt sie nicht von Türmen. Sie träumt von einer Arena und Blut auf Glas, von einer Hand an ihrer Wange, von einem Kuss auf ihre Fingerknöchel. Sie wacht auf, legt die Hand an das Haar, an das Ornament. Zwei sind es, Zwillinge; nur eins pulsiert. Im Stein atmet etwas, das kein Herz ist und doch schlägt. „Ich liebe euch beide“, hatte sie einmal gesagt, mit einem Schwert in sich und einem Lächeln auf den Lippen. In Candlekeep erinnern sie sich an diesen Satz nicht. Aber die Welt – die Welt vergisst solche Sätze nie. Rashaa lernt wieder lachen. Sie lernt, dass Verführung nicht Lüge sein muss, sondern Einladung. Sie lernt, dass Pflicht nicht Kette sein muss, sondern Richtung. Und sie lernt, dass manche Wunden Heilung sind: Kaels Tränen wurden zu dem Wasser, in dem sie nicht ertrinkt; Sarens Schuld zu der Glut, an der sie die Hände wärmt. Wenn sie heute gefragt wird, wer sie ist, sagt sie manchmal – zum Scherz, doch ernst: „Ich bin Ordnung, die atmet.“ Und wenn man dann lange genug in ihre goldenen Augen schaut, sieht man – vielleicht – dass dort zwei Reflexe tanzen: graues Meer und goldener Staub. Und in den seltenen Momenten, in denen ihre Augen schwarz werden, vollkommen Tinte, vollkommen Nacht, lächelt sie nicht. Dann ist sie Jergals Schreiberin, Zha’irs Stimme, die Hand, die Zahlen zieht. Aber sobald die Schwärze weicht, bleibt wieder Rashaa, die Prinzessin von damals, die Frau von heute: die, die das Fühlen lernte – und dafür alles verlor. Und alles gewann. Epilog: Drei, die durch einen Willen gebunden sind Kael geht vor ihr, wenn Wege unsicher sind. Saren geht neben ihr, wenn Wege dunkel werden. Zha’ir geht hinter ihr, wenn Wege zu breit werden. Und sie geht mit. „Wie kann ich dienen?“, fragt sie Fremde. „Was wünschst du?“, fragt sie Freunde. „Was darf ich euch heute erfüllen?“, fragt sie die, die im Augenblick leben. Doch wenn sie zwischen den beiden Brüdern steht, fragt sie gar nichts. Sie nimmt je eine Hand: links Ruhe, rechts Feuer. Und aus der Mitte steigt Magie auf – nicht aus Büchern geboren, sondern aus dem, was Menschen ausmacht, auch in einer Welt aus Türmen: dem Herz, das sich nicht teilen will und doch kann. Die Gelehrten von Candlekeep nennen das Märchen. Zha’ir nennt es Ordnung. Kael nennt es Wahrheit. Saren nennt es Rettung. Rashaa nennt es: mein Leben. Und irgendwo unter alten Sanden, in einem Tempel ohne Name, liegt noch der Staub eines Genies, das Wünsche verdrehte – als Warnung. Daneben wächst die Spur eines anderen, noblen Willens, der Wünsche zu Pflichten macht und Pflichten zu Wegen. Wer darin wandert, wird nicht weniger frei; er wird fester. Wenn die Nacht am stillsten ist, hört man manchmal eine alt-netherische Zeile, leise wie Atem: „Für dich war ich Staub – und kehre doch immer zu dir zurück.“ Und eine zweite, die man nicht übersetzen muss: „Ich weiß. Und ich gehe nirgendwohin – ohne euch.“ ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Rashaa ist eine Erscheinung, die zugleich fesselt und verstört – ein Wesen, das zwischen Leben und Tod wandelt und die stille Präsenz des Endes verkörpert. In ihr vereinen sich göttliche Schönheit und die Finsternis des Vergessens zu einer Gestalt, die den Atem der Wüste und das Schweigen der Gräber in sich trägt. Ihr Haar fällt glatt und tintenschwarz bis knapp über die Schultern, glänzend wie polierter Obsidian im Licht der Sonne über Anauroch. Jede Strähne scheint bewusst platziert, als wäre ihre Erscheinung selbst ein Ritual. Über ihrer Stirn ruht ein goldener Stirnschmuck, dessen Form an die Symbole des Todes erinnert – zugleich Schutzzeichen und Zeichen der Knechtschaft unter Jergals Willen. Ihre Haut ist von einem warmen, tief gebräunten Ton, doch durchzogen von einem unheimlichen, weißgrauen Schimmer, der sie fast unirdisch wirken lässt – als läge ein Schleier aus Asche über ihr. Unter Lichtverhältnissen wirkt ihre Haut manchmal wie glatter Stein, kalt und doch makellos. Rashaas Augen sind von einem gelbgoldenen Farbton, klar und beständig, doch erschütternd leer. Ihr Blick ist ohne Regung, ohne Regung eines inneren Feuers – ausdruckslos, aber durchdringend. Wer ihr zu lange in die Augen sieht, hat das Gefühl, dass sie ihn bereits abschätzt, als wäre er eine Zeile in einem endlosen Buch der Toten. Doch wenn Rashaa ihre aasimarischen Kräfte entfesselt oder den Einfluss Jergals durch sie wirkt, verwandeln sich ihre Augen in etwas Unheimliches: eine tintenartige Schwärze breitet sich über ihre Iris und Sklera aus, bis kein Licht mehr hindurchdringt. Kein Gold, keine Pupille, kein Glanz – nur noch eine bodenlose Dunkelheit, die alles verschluckt. In diesen Momenten wirkt es, als würde sie selbst zur Manifestation des Vergessens, und ihre Umgebung scheint einen Herzschlag lang stillzustehen. Ihr Gesicht ist zur Hälfte von einer Maske aus goldenen Kettchen verhüllt, die in filigranen Linien über Nase und Mund fällt. Das leise Klirren, das sie bei jeder Bewegung erzeugt, ist wie das Wispern von Münzen, die man auf die Augen der Toten legt. Unter der Maske deutet sich der Anflug dunkler Lippen an – kaum sichtbar, aber von einer stillen, unheilvollen Eleganz. Die Augenpartie darüber ist stark geschminkt: tiefer Schwarz- und Blutrot-Ton bilden ein Muster, das wie ein stilisierter Schmetterling wirkt – Symbol für Wandel, Vergänglichkeit und Wiedergeburt. Dieses makabre Ornament betont ihre starre Ruhe nur noch mehr, als wäre jeder Pinselstrich ein Gebet an den Tod selbst. Ihre Gestalt ist schlank, beinahe zerbrechlich, doch in ihrer Haltung liegt eine unerschütterliche Kontrolle. Jede Bewegung ist langsam, fließend und zielgerichtet, als würde sie mit der Präzision eines Schreibers handeln, der die letzten Zeilen eines Lebensbuches zu Ende führt. Rashaas Gewandung ist von archaischer Eleganz – eine Robe aus schwarzem, lederartigem Stoff, die wie zerfranste Bandagen ihren Körper umhüllt. Die Schichten wirken, als seien sie in Vergessenheit gewickelt, und an den Rändern scheinen sie von der Zeit selbst zersetzt. Ein vergoldeter Brustpanzer und ein breiter, ägyptisch anmutender Kragen mit inkarnierten Rubinen verleihen ihr den Anschein einer uralten Priesterin. Die Gravuren darauf zeigen Symbole Jergals – Totenschädel, Schreibfedern und geschlossene Bücher. Ein vergoldeter Gürtel liegt um ihre Hüfte, der mittig einen rubinroten Stein trägt, der im Inneren zu glimmen scheint – ein stilles Herz aus gebändigtem Feuer. Ihre Hände sind tiefschwarz verfärbt, als hätte die Dunkelheit selbst in ihre Haut übergegriffen, und ihre Nägel sind lang, spitz und klauenartig – makellos gepflegt, doch gefährlich in ihrer Anmut. Ein rotbrauner Schleierumhang fällt von ihren Schultern herab, an den goldenen Armschienen befestigt. Er bewegt sich, als würde ein unsichtbarer Wind ihn leiten – leicht, aber unruhig, wie Rauch über einem sterbenden Feuer. An ihren Beinen trägt sie vergoldete, lederne Stiefel, deren Form sich eng an ihre Gestalt schmiegt. Sie wirken fast lebendig, als hielten sie sich selbst an ihr fest, ein weiteres Symbol der Bindung zwischen Körper und Pflicht. Stets an ihrer Seite schwebt ihr großes Buch, in schwarzes und rotes Leder gebunden, mit goldenen Beschlägen und uralten Schriftzeichen, die bei jeder Bewegung schwach zu pulsieren scheinen. Wenn Rashaa es öffnet, erhebt es sich lautlos in die Luft; die Seiten blättern, als würden unsichtbare Hände sie führen, und die Schrift darauf beginnt, in schwarzer, flüssiger Tinte zu glühen – wie frisches Blut, das zu Papier gerinnt. Eine Feder aus dunklem Metall schwebt stets in ihrer Nähe, bereit, die letzten Worte eines jeden Schicksals niederzuschreiben. Rashaa ist keine Priesterin im klassischen Sinn – sie ist ein Instrument, ein Medium des Todes, das die Ordnung der Endlichkeit wahrt. Ihre Schönheit ist nicht warm, sondern absolut. Ihr Blick ist der eines Wesens, das alles sieht, aber nichts mehr fühlt. Und wenn ihre goldenen Augen zur Schwärze der Tinte werden, erinnert sie die Welt daran, dass jedes Leben nur eine Zeile im Buch Jergals ist – und dass sie jene ist, die schreibt. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------